One Voice Technique
- bernardipia
- 9. Jan. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Feb.
Die One-Voice-Technique (OVT) ist eine funktionale Gesangstechnik, die 2000 von Annett Thoms entwickelt wurde.

Die medizinische Studie SiACo (SingAgainstCortisone) aus dem Jahr 2020 hat gezeigt, dass Gesangstraining mit der OVT-Methode im Gruppenunterricht nach nur 8 Trainingseinheiten den Schalldruckpegel (SPL – SoundPressureLevel) der Stimme nahezu verdoppelt hat. Die medizinischen Untersuchungen zeigten zudem eine signifikant reduzierte Schleimbildung auf den Stimmbändern und eine Verbesserung des Jitter-Werts (Unregelmäßigkeiten in der Grundfrequenz des Tons). Der Wert für den Stimmbandschluss konnte sogar verdoppelt werden (!).
Die Grundlage dieser Art der Stimmgebung sind die natürlichen physiologischen Gesetze der Sprechstimme. Die Modifikation des Luftstroms durch Phonation und Artikulation ist nahezu identisch mit der Modifikation des Luftstroms für den Klang der Sprechstimme, bei allen Tönen.
Die Muskeln des Kehlkopfs und des Rachens werden so trainiert, dass sie ihre natürliche Muskulaturstärke (intramuskuläre Koordination) bewahren. Kontraktionen oder Spannungen in den Rachenmuskeln werden vermieden.
Dies ermöglicht es den Sängerinnen und Sängern, von dem tiefsten bis zum höchsten Ton zu singen, ohne die Klangqualität zu verändern. Der typische „Bruch“ (Qualitätsänderung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Tönen) fehlt daher.
Ein entscheidender Vorteil der One-Voice-Technik ist, dass der Stimmteil nicht in mehrere Register oder „Stimmen“ unterteilt wird, wie es üblicherweise der Fall ist (z. B. Bruststimme, Kopfstimme, Mittellage, Mischstimme), sondern dass es von dem tiefsten bis höchsten Ton EINE Stimme ist.
Ein weiterer Vorteil der OVT ist die emotionale Umsetzung von Liedtexten. Da der Gesangston nahezu identisch mit dem Ton der Sprechstimme ist, erhält die Gesangsstimme ihre unterschiedlichen Farben (Klangfarben und Effekte) natürlich durch die verschiedenen Emotionen der Sängerinnen und Sänger während der Interpretation. Diese unterschiedlichen Farben (Klangfarben und Effekte) müssen in der OVT nicht „zusätzlich“ erlernt oder trainiert werden. Alle Gesangsübungen wurden und werden auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Phoniatrie entwickelt und werden entsprechend ständig überprüft.
Diese Gesangstechnik wird seit 2011 an der JAM MUSIC LAB – University for Jazz and Popular Music Wien und an der Gulda School of Music Wien unterrichtet und ab Herbst 2024 auch am OV LAB Institut von Universitätsprofessorin Annett Thoms. Die One-Voice-Technik wird mittlerweile auch von ehemaligen Gesangspädagogik-Studierenden von Annett Thoms unterrichtet.
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